Gleich und doch anders

Veröffentlicht am 15.08.2012 in Bildung

Gleich die erste Veranstaltung der Bildungsreferentin der LandkreisSPD und stellvertr. AsF Vorsitzenden hatte es in sich. Anna Strvtecky nahm sich dem Thema Inklusion an. Dazu hatte sie mehrere Referenten in den Saal der AWO eingeladen. Grundschuldirektorin Marion Reuther brachte es auf den Punkt: „es ist normal, verschieden zu sein“.

Sie berichtete von der Zusammenarbeit der Margetshöchheimer Grundschule mit der Christopherus- Schule in Würzburg. Aus dieser Zusammenarbeit ist eine „integrierte Außenklasse“ entstanden mit 15 Regelschülern und 7 mit geistiger Behinderung. Diese Klasse erwies sich als so erfolgreich, dass sie auch in der Mittelschule weitergeführt werden wird, so Reuther. Ralf Hofmann, Ausbildungsberater der IHK Würzburg/Schweinfurt, beleuchtete die Situation anhand der Ausbildungszahlen der IHK. Es sollte immer versucht werden Menschen mit Behinderung in normalen Berufen unterzubringen. Erst wenn dies nicht gelänge, würden die sogenannten „besonderen Berufe“ gewählt. Bei zunehmendem Fachkräftemangel werde auch der Markt für Menschen mit Behinderung interessant. Nur müssten die Arbeitgeber noch mehr umdenken und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bereitstellen. Wie schwer das im Alltag ist, davon berichtete Sybille Brandt, selbst Betroffene und Vorsitzendes des Arbeitskreises Menschen mit Behinderung in der SPD. Nach einer Erblindung wurde sie mit viel Aufwand umgeschult und fand auch eine geförderte Arbeitsstelle. Doch kaum war die Förderung ausgelaufen, war der Arbeitsplatz auch schon wieder weg. So erging es ihr mehrfach. Dörthe Leopold, praktizierende Rechtsanwältin und Spezialistin für Arbeitsrecht konnte den von Frau Brandt gemachten Erfahrungen nur zustimmen. Inklusion im Alltag stellt sich schwerer da, als es die Politik im allgemeinen angedacht hat. Dies war die Quintessenz des Abends. Und so kam es auch in der angeregten Diskussion rüber, an der sich viele in sozialen Berufen Tätige beteiligten. Diese Veranstaltung machte Lust auf mehr und so kündigte Anna Strvtecky in ihrem Schlusswort für den Herbst schon die nächste Veranstaltung an.
Matthias Ernst

 

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