Europäisches Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung 2010: „Armut stoppen – gemeinsam handeln“

Veröffentlicht am 26.02.2010 in Europa

Sozialen Notlagen, Ausgrenzung und Diskriminierung, aber auch Wegen zur Minderung der Armutsrisiken mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen – darin liegt der Sinn des Europäischen Jahres 2010. László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, sagte, um zu verhindern, dass Armut von einer zur nächsten Generation übertragen werde, sei eine frühe Intervention in Erziehung und Gesundheit von entscheidender Bedeutung.

Andor warb dafür, Kinder aus bedürftigen Familien besser zu unterstützen. Am erfolgreichsten beim Kampf gegen Kinderarmut
seien jene Länder, die Einkommensunterstützung mit einem besseren Zugang zu Arbeit und staatlichen Leistungen wie Kinderbetreuung,
kostenlosen Mahlzeiten, Ganztagsschulen und außerschulischen Angeboten kombinierten. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Arbeit und Soziales, betonte zum Auftakt des Europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung (EJ 2010) in Berlin, dass viele Menschen in unserem „wohlhabenden Land täglich spüren, dass sie an Grenzen stoßen. Über diese Hürden kommen sie nur hinweg,
wenn andere helfen.“ In der EU sind rund 80 Millionen Menschen akut
armutsgefährdet. Als arm gelten in Deutschland laut Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 13 bis 18 Prozent der Haushalte.
Das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung wurde von der EUKommission ausgerufen, um europaweit auf die Situation von Bedürftigen und Ausgegrenzten aufmerksam zu machen und sie zu unterstützen.
Mit dem EJ 2010 soll die Arbeit der Wohlfahrtsverbände, der Betroffenenverbände und sonstiger Initiativen mehr öffentliche Anerkennung bekommen. Zusätzlich werden Unternehmen ermutigt,
sich gesellschaftlich zu engagieren. Ziel des Jahres ist es, deutlich zu
machen, das jeder Einzelne und die Gesellschaft insgesamt gewinnen,
wenn soziale Ausgrenzung und Armutsrisiken verringert werden.
Im Blickfeld des EJ 2010 stehen vor allem Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund oder
Behinderungen. Zentrales Ziel des EJ 2010, das in Deutschland unter
dem Motto „Mit neuem Mut“ steht, ist es, das Bewusstsein für Armut
und soziale Ausgrenzung sowie die gesellschaftliche Verantwortung zu
schärfen, und allen den Rücken zu stärken, die die Probleme im Alltag
aktiv angehen. Das EJ 2010 wird von allen EUMitgliedsländern
sowie Norwegen und Island getragen. Es finden landesweite
und örtliche Veranstaltungen und Aktivitäten statt, darunter
Kampagnen zur Bewusstseinsförderung, Workshops und Informationsseminare in Schulen. Eigens produzierte Filme, Zeitschriften und andere Materialien sollen Betroffene über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren und den Bürgern vor Augen führen, wie sich Armut und Ausgrenzung auf ihre Sozialgemeinschaften auswirken. (EU)

www.2010againstpoverty.eu

www.mit-neuem-mut.de

 

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