Gedenkveranstaltung zu Ehren Gerda Laufers

Veröffentlicht am 11.01.2010 in Allgemein

Am 3.1.1910 wurde Gerda Laufer geboren. Zum Gedenken an die engagierte sozialdemokratische Politikerin werden AsF Unterfranken, Akademie Frankenwarte und Arbeiterwohlfahrt sie am 21.1. mit einer Veranstaltung im Würzburger Rathaus ehren.

Gerda Laufer wurde 1910 im Würzburger Mainviertel geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitete sie zunächst als Verkäuferin, dann als Kassiererin und schließlich als Einkäuferin. 1945 wurde sie von der Militärregierung in den Beirat der Stadtverwaltung berufen, ein später wurde sie dann von den Würzburgern erstmals in den neuen demokratischen Stadtrat gewählt. Sie gehörte dem Stadtrat bis 1956 und noch einmal von 1972 bis 1984 an. Von 1953 bis 1958 sass sie im Bezirkstag und 1954 wurde sie in den Landtag gewählt, wo sie von 1962 bis 1970 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion war. Für ihr Engagement erhielt sie unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Bayerischen Verdienstorden und die Verfassungsmedaille in Gold. 1965— 1993 war sie Vorsitzende der Gesellschaft für Politische Bildung e.V.,Akademie Frankenwarte und
10 Jahre ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Unterfranken e.V. Die Stadt Würzburg verlieh ihr das Goldene Stadtsiegel sowie den Ehrenring und machte sie 1995 zur Ehrenbürgerin. Am 24.11.1999 starb sie.

Gerda Laufer engagierte sich schon früh politisch und trat mit 19 Jahren in die SPD ein. Sie hat die Zerschlagung und Verfolgung der demokratischen Organisationen ab 1933 miterleben müssen — und schließlich am Ende der Nazi-Diktatur auch die Zerstörung ihrer Heimatstadt Würzburg 1945.
Nach dem Krieg setzte sie sich aktiv für die neu entstehende Demokratie in Deutschland ein und trug —1945 als einzige Frau im neu gewählten Stadtrat - maßgeblich zum Wiederaufbau der Stadt bei.
Gerda Laufers politisches und gesellschaftliches Wirken galt vor allem der Sozial- und Bildungspolitik. Für sie war ein demokratisches Bildungssystem die Grundlage der Gesellschaft und als Kommunalpolitikerin und Parlamentarierin hat sie für den Ausbau und die Weiterentwicklung des öffentlichen Schul- und Hochschulwesens gekämpft.
Anderen zu helfen, Solidarität im Miteinander zu leben waren für Gerda Laufer selbstverständlich. Als geschäftsführende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Unterfranken setzte sie sich lange Jahre für die sozialen Belange der Menschen dieser Region ein.
Die demokratiezerstörende Kraft des Nationalsozialismus hat ihr Engagement für die Demokratisierung der Gesellschaft ein Leben lang geprägt. Gerda Laufer war bei der Wiedergründung der Volkshochschule in Würzburg 1955 dabei und gehörte zu den Mitgründern der Gesellschaft für Politische Bildung e.V., Akademie Frankenwarte.
Von 1965 bis 1993 war sie deren Vorsitzende und hat diesen Ort der Politischen Bildung in Würzburg entscheidend geprägt. Als Politikerin wusste sie, dass der Wohlstand eines Landes und seiner Bevölkerung ohne Solidarität mit den Schwächeren nicht von Dauer sein kann. Diese Solidarität zu lehren und lernen: darin sah sie den Auftrag der Politischen Bildung.
Mit dieser Veranstaltung möchten die Veranstalter gemeinsam Gerda Laufer, Ehrenbürgerin der Stadt Würzburg, ehren und ein Zeichen setzen: Ihr Wirken ist auch heute noch spürbar für die Menschen in dieser Stadt und der Region.

 

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